Im Land der kleinen Höfe

Wie bringt man wintermüde Wanderbeine wieder in Schwung? Am besten auf die sanfte Tour. Also mit ein bisschen Aufstieg, mässigem Abstieg, reichlich Aussicht und zwischendurch einem Gasthausbesuch. Für eine solche Tour sind wir nach Seftigen gefahren. Das Dorf liegt im Hinterland von Thun und damit in einer Ecke des Berner Oberlands, die fast so flach ist wie das Mittelland. Zwischen weichen Hügelwellen gibt es dort mehrere kleine Seen, die ein Relikt aus der letzten Eiszeit sind. Den einen davon werden wir heute nur erahnen, den anderen dafür umso ausgiebiger geniessen können.

Zum Auftakt geht es bei schöner Sicht ins Gantrischgebiet fast unmerklich aufwärts, und bereits sind wir in Gurzelen. Der Dorfname geht auf das lateinische Wort «corticella» zurück und bedeutet «kleiner Hof», was insofern passend ist, als die Gegend noch heute landwirtschaftlich geprägt ist. Im Riedwald wird es steiler, doch schon bald haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Mit der Stockhornkette vor Augen nähern wir uns dem Geistsee, dessen Uferbereich als Privatgelände leider abgesperrt ist. Öffentlich zugänglich ist dafür der nahe Dittligsee. Direkt am Ufer liegt ein kleiner Tierpark, der zum Restaurant Grizzlybär gehört. Neben Ziegen und Schafen leben dort auch Wollschweine, Kaninchen und Gänse.

Beim Weiler Kärselen öffnet sich die Sicht zur Gipfelkette der Berner Hochalpen: Eiger, Mönch und Jungfrau sowie die Blüemlisalpgruppe prägen den Horizont mit ihren markanten Formen und harmonischen Proportionen. Beschwingt und erfrischt erreichen wir Thierachern, das Ziel unserer sanften Tour.

Im Land der kleinen Höfe

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