Selbermachen
Hier gehts aufwärts
Hölzerner Tritthocker
Manchmal sind unsere Arme zu kurz für diese Welt. Da wollen wir auf die Schnelle leere Konfigläser ins oberste Küchenfach stellen – doch so sehr wir uns strecken, das Ziel bleibt unerreichbar. Also muss ein brauchbarer Untersatz her, der uns in die Höhe trägt. Genau in solchen Alltagssituationen kommt unser selbst gemachter Tritthocker zum Einsatz. Acht Holzbretter und zwanzig Schrauben sind dafür erforderlich, Antikwachs verleiht dem Böckli etwas Patina. Fertig. Wer keine Stichsäge zur Hand hat, kann auf den Eingriff bei den oberen Brettern verzichten und stattdessen seitwärts Traggriffe montieren. Doch genau genommen sind selbst diese nicht nötig. Denn der Untersatz lässt sich problemlos auch ohne an seinen Einsatzort tragen – damit die Gläser heil in ihr Lager finden und wir uns nicht verrenken müssen oder gar in Gefahr geraten. Denn Unfälle im Haushalt passieren viel zu oft. Sicherheit geht vor.
• Weissholzleisten Fichte oder Tanne Breite: 9,5 cm, Höhe: 2,8 cm. Lassen Sie die Leisten auf folgende Längen zuschneiden: A: 3 Stück à 35 cm, B: 2 Stück à 28,5 cm (wer Holzleisten mit anderen Massen nimmt: 3 x die Breite der Latten), C: 2 Stück à 19 cm (2 x Lattenbreite), D: 1 Stück à 29 cm (Länge A minus doppelte Leistenhöhe, in unserem Beispiel 5,6 cm) • 20 Senkkopfschrauben, 4,5 x 5 cm • Ahle, um die Bohrlöcher zu markieren und vorzubereiten • Massstab, Bleistift, Geodreieck, Stichsäge • Bohrmaschine mit Holzbohrer 4 mm (immer 0,5 mm kleiner als der Durchmesser der Schrauben) • Schleifpapier, P80 für die Kanten und P120 für den Feinschliff der Flächen • 2 Schraubzwingen • Antikwachs, Lappen, Pinsel Tipps Schleifen Sie die Kanten aller Leisten vor der Verarbeitung leicht schräg an (P80) – und schleifen Sie die Flächen mit dem feineren Schleifpapier. Bohrt man die Löcher mit einem nächstgrösseren Bohraufsatz (in unserem Fall 8) leicht nach, lassen sich die Köpfe der Senkkopfschrauben besser im Holz versenken Veronika Studer
1 EINGRIFFE Papierschablone für das Eingriffsloch (7,5 x 3,4 cm) in die Mitte von zwei Latten (A) legen, mit Bleistift nachzeichnen. Bretter fixieren. Loch freisägen. Veronika Studer
2 SEITENWÄNDE Je eine Latte C auf Latte B legen. Bohrer beidseits schräg an Latte C ansetzen, damit er auch Latte B erfassen kann. Bohren und festschrauben. Veronika Studer
3 ERSTE STUFE MONTIEREN Latte A auf die längeren Holzteile der Seitenwände legen; beidseitig Bohrlöcher ausmessen (14 mm vom Rand, 25 mm von den Enden). Mit Ahle und Bohrer je zwei Löcher vorbohren. Brett A mit vier Schrauben befestigen. Mit Geodreieck kontrollieren, dass der rechte Winkel eingehalten wird. Veronika Studer
4 VERSTREBUNG Nun wird die hintere Verstrebung montiert, sie gibt dem Hocker Stabilität. Das Holzkonstrukt auf eine der Seitenwände legen, Latte D zwischen die Seitenwände schieben. Bohrlöcher ausmessen (25 mm von der Mitte, 14 mm von der Kante). Mit Ahle und Bohrer je zwei Löcher vorbohren. Verstrebung mit vier Schrauben fixieren. Veronika Studer
5 DECKELN Latten mit den Eingriffen auflegen. Erst auf der einen Seite Löcher vorbohren (25 mm/14 mm ). Festschrauben, dann auf der anderen Seite wiederholen. Veronika Studer
6 WACHSEN Antikwachs mit Lappen auftragen, mit Pinsel in Kanten verteilen – danach trocknen lassen (beachten Sie die Zeitangaben auf der Verpackung). Veronika Studer
Idee und Umsetzung Sandra Dangel Fotos Veronika Studer
Diese Anleitung erschien in der Schweizer LandLiebe #7/2023.